A-Jugend und Juniorbiber – Bilanz und Ausblick nach verpasster Bundesliga Qualifikation

Zunächst ein Rückblick in die turbulente Vorbereitungsphase auf die Saison 2020/21. Ein hartes Jahr Bundesliga-Erfahrung mit den Jahrgängen 2001 und 2002 lag hinter den Jungs. Die seit Jahren eingeschworene Truppe, bestehend aus Hochdorfern, Dannstadtern, Maxdorfer und weiteren Vorderpfälzer Spielern, ist seit langem fester Bestandteil der Hochdorfer Handball-Familie. Manche seit den Minis oder der E-Jugend. Tolle Spielerlebnisse in Göppingen, München/Allach, Günzburg, Konstanz, Stuttgart-Bittenfeld – große Namen im Deutschen Handball, oft war bei Auswärtsspielen von den Älteren zu hören – ja die Hochdorfer – die kennen wir noch aus Bundesliga Zeiten, ein Wow-Effekt für 17 jährige, es wehte der Mantel der Handball-Geschichte um die Nasen der Jungbiber. Vielen wurde warm ums Herz bei so viel Historie. Klangvolle Namen, tolle Hallen, wie die in Göppingen mit der berühmten Kempa-Kurve – aber am Ende standen nur wenige sportliche Erfolge und meist, wenn auch manchmal knapp und unglücklich, verlorene Spiele. Ja die Nerven, die lagen oft blank, kurz vor der Siegchance noch den 7m verschossen oder todsichere“ Konter vergeben. Aber was soll´s, man wollte zumindest die Erfahrung mitnehmen und im nächsten Jahr nochmal Bundesliga spielen und dann aber richtig angreifen – tja, wenn nur die schwierige Qualifikation geschafft wird.

Bekanntlich gab es auch beim Handball einen Corona-Lockdown über mehrere Wochen, die Runde wurde abgebrochen und es folgte von Mitte März bis Ende Mai eine lange Handballpause. Mit dem Training in kleinen Gruppen konnte erst Anfang Juni wieder begonnen werden. Behutsam wurden nach vielen Corona-Maßnahmen im Sportzentrum in Hochdorf Athletikeinheiten absolviert, ab Juli wurde mit Balltraining und Hallentraining in Kleingruppen begonnen. Das bisherige Trainergespann Nik Dreyer und Björn Friedrich, der jetzt die erste Männermannschaft des TVH in der 3. Liga trainiert, analysierten nochmals die komplette letzte Runde und hatten sich vorgenommen insbesondere die Schwachstelle im Angriff zu verbessern. An all diesen Punkten wurde im Sommer mit der Mannschaft gearbeitet und es standen im August erste Testspiel an die, allesamt souverän gewonnen wurden.

Über den Qualifikationsmodus gab es über den Sommer auch lange Zeit keine klare Marschrichtung. Setzliste wie z.B. in Hessen oder doch eine sportliche Qualifikation war hierbei die Frage. Nachdem die rechtlichen Bedingungen geschaffen waren, entschied man sich für die sportliche Variante und die Mannschaften aus Saarlouis, Hochdorf und Friesenheim machten die Bundesligaqualifikation unter sich aus. Der Erste sollte einen Direktplatz für die Bundesliga bekommen, der Zweite spielt eine Qualifikation gegen einen Hessenvertreter und der Dritte scheidet aus. Die Zuschauerregeln wurden jedoch unterschiedlich gehandhabt. In Saarlouis mussten die Biber am Freitag-Abend ran, es durfte niemand in die Halle – das gab lange Gesichter, „das hat die Stadt diese Woche beschlossen“ war zu hören- also keine Unterstützung im Spiel für die Jungs. Die mitgereisten Fans schauten draußen am Fernseher das Spiel. In Hochdorf und in Friesenheim dagegen waren dann einige Dutzend Fans unter scharfen Corona Regeln zugelassen und die Fans feuerten frenetisch ihre Mannschaften an.

Das Duell in Saarlouis wurde dann leider auch mit 28:26 verloren. Die Hochdorfer waren auf Augenhöhe, lagen zwar immer wieder bis Mitte der 2. Halbzeit in Front. Starke Saarländer, um den überragenden Goalgetter Marco Grgic, sollten am Ende jedoch knapp die Oberhand behalten.

Am Samstag den 5. September folgte dann direkt danach das Heimspiel gegen die TSG Friesenheim die hoch motiviert in den Biberbau kam und aus dem Vorjahr noch eine Rechnung offen hatte. Verlor man doch damals in der allerletzten Sekunde die Meisterschaft in der Oberliga RPS und den damit verbundenen Einzug in das Achtelfinale um die deutsche Meisterschaft. In einem nervenaufreibenden und fairen Spiel, welches mit vollem Einsatz auf beiden Seiten geführt wurde, konnte sich Hochdorf mit einem Tor 20:19 durchsetzen, wobei man noch kurz vor Schluss mit drei Toren geführt hatte.

Am Sonntag in Friesenheim fand schließlich das Entscheidungsspiel TSG Friesenheim gegen die HG Saarlouis statt, welches für die Hochdorfer ein Wechselbad der Gefühle darstellte. Fast alle Ergebnisse hatten die Hochdorfer durchgerechnet, Sieg für Saarlouis oder Unentschieden dann hätte man noch gegen den Hessenvertreter weiter um den Bundesligaeinzug kämpfen können. Auch ein 4 Tore Sieg von Friesenheim hätte gereicht.

Eine Chance gab es also noch, doch es sollte nicht reichen. Friesenheim gewann genau mit einem Tor 30:29 und Hochdorf landete auf dem dritten Platz. Das war bitter und die Enttäuschung auf Hochdorfer Seite war groß. Saarlouis war dadurch als Erster qualifiziert, Friesenheim durfte in die Zwischenrunde gegen Hanau. Die TSG konnte sich in beiden Spielen nicht gegen Hanau durchsetzen, kassierte ebenfalls knappe und bittere Niederlagen und konnte sich leider ebenfalls nicht für die JBLH qualifizieren.

Eine Woche später stand bereits die Qualifikation für die Oberliga RPS an. Hochdorf qualifizierte sich durch einen ungefährdeten 35:21 Sieg gegen Eckbachtal.

Nachdem die Enttäuschung wegen der verpassten Bundeliga Teilnahme sich etwas gelegt hatte galt es den Blick nach vorne zu richten. Die Verantwortlichen hatten sich bereits im Vorfeld mit einem „Plan B“ beschäftigt, um den Spielern eine sportliche Perspektive aufzeigen, falls die Jugendbundesliga (JBLH) nicht erreicht wird. In den Chats der Spieler sofort nach dem Friesenheim Spiel war auch klar – „wir alle bleiben in Hochdorf“, „ich will bei Euch bleiben“ usw. – die Truppe ist durch die Erfolge in den letzten Jahren zusammengewachsen, und auch Trainer Nik Dreyer will mit den Jungs weiterarbeiten.

Man entschied sich für ein dreigleisiges Vorgehen, welches in der kommenden Runde 2020/2021 umgesetzt werden wird. Der komplette Kader der männlichen A-Jugend wird zunächst die Oberliga RPS mit Trainer Dreyer spielen. Parallel werden viele Spieler mit dem Rest aus der zweiten Männermannschaft um den neuen Coach Dymal Kernaja zusammengeführt und dort erste Erfahrungen im Männerbereich in der Pfalzliga zu sammeln. Ein Teil der Mannschaft trainiert zudem mit der 3. Liga Mannschaft des TV Hochdorf unter Trainer Björn Friedrich und Co Trainer Eric Abel und soll auch hier punktuell Einsatzzeiten erhalten.

„Das alles bedeutet eine gute Heranführung an den Herrenbereich und stellt im Sinne der Anschlussförderung eine gute Lösung für unsere A-Jugendlichen dar,“ sagt Jugendleiter Stefan Deffert. So kann für jeden eine individuelle Heranführung und Förderung erfolgen, wobei alle Spieler viel Trainings- und Spielpraxis bekommen sollen. Auch im Hinblick auf das HLZ Friesenheim-Hochdorf geben wir den Spielern eine hervorragende Perspektive und erarbeiten uns damit eine gute Basis für den Start im nächsten Jahr im Männer Bereich.

Beim TV Hochdorf ist man trotz verpasster Bundesliga Qualifikation stolz auf die Jungs und auf das erreichte Niveau, nach 5 Jahren konsequenter und zielgerichteter Jugendausbildung.

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